Hexensabbat

Hexensabbate sind weder wilde Orgien, die Blutopfer fordern,  noch satanistische oder magische Rituale. Dies ist ein Zerrbild, das von Inquisitoren in der Zeit der Hexenverfolgung und in schlechten Horrorfilmen verbreitet wurde. 

Die Sabbate sind die Feiertage der Hexen, an denen sie sich mit den Energien des Kosmos und den Göttern vereinigen.

Samhain - 31. Oktober - Feiertag für Kelten und Hexen

Samhain ist ein alter Keltischer Feiertag. Für Kelten und Hexen ist dies der Beginn des neuen Jahres. Samhain ist ein Sabbat des Zurückblickens und des In-die-Zukunft-Sehens, des Opfers, und der Regenerierung.  Hexen blicken in dieser Nacht auf das alte Jahr zurück, um Bilanz zu ziehen. Die Zeit um Samhain herum ist das absolute Ende aller warmen Tage.

Der Honigfund - Eine Sabbatdarstellung aus dem 15. Jahrhundert

Dies ist die Zeit, in der die Kälte tief in die Knochen zieht. In den Jahren bevor es Zentralheizungen gab, läutete Samhain schwere Zeiten ein. Es war die Zeit, in der Bauern alles Vieh schlachteten, das es nicht durch den Winter schaffen würde. In der Tat war Samhain ein Tag des Opfers. Die alten Kelten gingen sogar so weit, Menschen zu opfern (Glücklicherweise sind diese Zeiten vorbei!). Aber Samhain ist auch die Nacht, in der der Schleier zwischen der Welt der Lebendigen und der Toten am dünnsten ist. Der Tradition nach, können die Verstorbenen in dieser Nacht frei auf der Erde umherwandeln. Dies ist das wunderbare Geheimnis der Samhainnacht: Das Versprechen des Lebens nach dem Tode und der Wiedergeburt. Nachdem wir im Garten der Göttin gespielt haben, heißt uns nun der Gehörnte Gott in seinem Reich willkommen. In der Katholischen Kirche ist Samhain übrigens als Allerheiligen bekannt.

Jul 21. - Dezember - die Jul-Traditon ist für Hexen von großer Bedeutung

Die altgermanische Jul-Tradition wird immer noch in einigen Gegenden Deutschlands gefeiert. Die nur leicht geänderte, christianisierte Version, Weihnachten, findet einige Tage später statt. Für uns Hexen ist Jul von besonderer Bedeutung. Denn in dieser dunkelsten, kältesten Nacht des Jahres, wird das neue Licht wiedergeboren. Der Gehörnte Gott wird nun wieder in die Welt geboren. Nun ist es gewiss, dass die Welt um uns herum nicht wirklich tot ist, sondern nur schläft, sich wieder auf die Helle Hälfte des Jahres vorbereitet. Während die Eiche und die Birke völlig blattlos sind, stehen Tannen und Fichten noch in vollem Nadelkleid. Ich vergleiche diesen Sabbat oft mit dem weißen Punkt in der schwarzen Hälfte des Yin-Yang Symbols. Dies ist das Wunder des Jul-Sabbats. Der beschmückte Tannenbaum ist ein sehr alter heidnischer Brauch, und so ist auch das Geschenke geben.

Imbolc -  2. Februar - Sabbat der Fruchtbarkeit

Zu Imbolc feiern Hexen das erste Sich-Rühren des Lichts. Zu dieser Zeit wird das "Hochzeitsbett" der Göttin gemacht, in der sie sich zu Walpurgis mit dem Gehörnten lieben wird. Dies war die Zeit in der die Keltische Göttin Brigid verehrt wurde. Februar war auch der Monat der römischen Lupercalia. Die Priester Pans rannten zu diesem Anlass, nur mit einem Gürtel aus Ziegenfell bekleidet, durch die Straßen Roms und peitschten die Frauen der Stadt mit einem Riemen aus Ziegenleder. Dieses sollte ihnen Kindersegen versprechen. Es kann ihnen nicht so sehr missfallen haben, denn die römischen Frauen gingen für diese Gelegenheit, eines größeren Effekts zuliebe, selbst nackt auf die Straße. Imbolc ist also auch ein Sabbat der Fruchtbarkeit.

Ostara  - 1. März - Zu Ostara feiern wir zugleich Tod und Fruchtbarkeit

Ostara ist die Frühlings Tagundnachtgleiche. Zu Ostara sind Tag und Nacht sind genau gleich lang. Von nun an ist der Tag stets länger als die Nacht. Der Symbolismus des Ostarafests ist zweifaltig: dem alten Mann Winter wird nun endgültig der Todesstoss versetzt, so dass der junge Lenz über das Land tanzen kann. Der Gehörnte Gott ist nun der unbändige Jugendliche, der sich seiner Kraft mehr und mehr bewusst wird, sie aber noch nicht weise benutzt. Er ist schön, stark, leidenschaftlich und wild. Er weiß aber, dass er sich von dem dunklen Vater völlig trennen muss, dass er auf seinen eigenen Füßen stehen muss und das um jeden Preis. Wenn der Vater sich dieser Tatsache widersetzt, dann kann das verheerende Folgen haben.   Zu Ostara feiern wir zugleich Tod und Fruchtbarkeit. Wir feiern den Tod des Winters, den wir nun langsam satt haben. In manchen Gegenden Deutschlands werden zu Ostern deshalb auch Strohpuppen, die den alten Herrn Winter symbolisieren soll, verbrannt. Andere heidnische Osterbräuche in denen Feuer eine wichtige Rolle spielt sind Osterfeuer und Feuerräder. Traditionell wurden Osterfeuer auf allen Hügelkuppen im Land entzündet. Alle Acker, von denen das Osterfeuer gesehen werden konnte, sollten dadurch von den Göttern beschützt und gesegnet werden. Wagenräder, die mit Stroh umwickelt und brennend von Hügelkuppen gerollt wurden, kündeten den Sieg der Sonne über den Winter an.  Der Fruchtbarkeitsaspekt des Ostarafests wird durch das Osterei symbolisiert. Das Ei symbolisiert das Welt-Ei, Verjüngung, Erneuerung, Wiedergeburt. Es ist das Universum, die Summe aller Seelen, die im Begriff sind, ihre Beschränkungen zu zerbrechen. Das Bemalen von und Suchen nach Ostereiern ist ein altehrenhafter heidnischer Brauch.

Walpurgis - 30. April - für viele Hexenpaare die Zeit zum Heiraten

Zu Walpurgis feiern wir die heilige Paarung von Gott und Göttin. Diese Paarung läutet dann auch endlich die Helle Hälfte des Jahres ein. Zu Walpurgis findet die harmonische Vereinigung von Gegenteilen statt. Die lichte Göttin und der dunkle Gehörnte Gott bekriegen sich nicht; sie ergänzen sich. Das Symbol dieses Sabbats ist der Maibaum. Der Symbolgehalt des Maibaums ist nicht schwer zu entschlüsseln. Er ist natürlich ein Baum; ein Baum des Lebens. Auf der spirituellen Ebene symbolisiert er als solches den Aufstieg der Seele, denn er verbindet Himmel und Erde. Aber der offensichtliche und wichtigere; Symbolismus ist sexuell. Der Maibaum ist das Glied, die Krone des Maibaums die Scheide. Viele Hexenpaare finden es sehr romantisch, um Walpurgis herum zu heiraten.  Zu Walpurgis wird aber nicht einfach das romantische Element gefeiert. Es geht hier um die Vereinigung von Gegensätzen. Wenn wir uns aber mit unserem Gegenüber vereinigen, dann finden tiefgreifende Veränderungen in uns statt. Wir müssen ein unbekanntes und oft gefürchtetes Territorium betreten. Wenn wir in unsere eigene Welt zurückkehren, dann haben wir etwas von uns dort zurückgelassen und wir haben etwas von dort mitgenommen.

Mittsommer - 21. Juni - Hexen feiern die Pracht der Sonne und gedenken der Sterblichkeit

Mittsommer ist der längste Tag des Jahres. Hexen feiern, auf der einen Seite, die Pracht der Sonne und freuen sich ihres Lebens. Auf der anderen Seite werden sie sich ihrer eigenen Sterblichkeit bewusst gemacht, denn von nun an werden die Tage wieder kürzer. Dies entspricht in vieler Hinsicht dem Lebenszyklus. Unsere Zwanziger sind der Höhepunkt unseres Lebens. Jedoch werden wir in dieser Zeit auf unsere Grenzen hingewiesen. Wir müssen Geduld und Opferbereitschaft in dieser Zeit lernen. Man hat uns erst kürzlich in die Welt der Erwachsenen aufgenommen, und bevor wir all ihre Privilegien genießen dürfen, müssen wir erst ihre Spielregeln kennen lernen. Es ist gut für uns, dass unsere Kraft zu dieser Zeit am größten ist, denn die Lektionen, die wir nun lernen müssen, sind schwer. Zu Mittsommer feiern wir unsere Lebenskraft und gedenken zur selben Zeit unserer Sterblichkeit.

Lammas - 30. Juli - Das Fest des Lugh, dem Keltischen Sonnengott

Das Hauptthema dieses Sabbats ist das Wachsen des Getreides, Erwartung der Ernte und eine weitere rituelle Paarung der Göttin und des Gehörnten. Lammas ist die Zeit der Reifung. Die alten Kelten feierten dieses Fest als Lughnasadh (sprich: Lu-na-sad), das Fest des Lugh, dem Keltischen Sonnengott. Janet und Steward Farrar, in A Witch's Bible, Compleat, erzählen schaurige Sagen von Lugh, der seinen Vater in einer Schlacht besiegt und kastriert (und in einigen Varianten der Geschichte sogar tötet). Sie beschreiben auch, wie die Kelten aus diesem Anlass Menschen opferten. Das Opfer, das für eine gewisse Zeit der Kornkönig gewesen war, lieferte sich angeblich freiwillig dem Messer aus. Dieser Brauch ist allerdings sehr, sehr lange außer Mode. Man muss nicht jeden alten Brauch sinnlos nachäffen. Die Farrars weisen allerdings auch darauf hin, dass in späteren Versionen dieser Sage Lugh eine ältere Form von sich selbst bezwingt und dann phönixartig wieder aufersteht.

Herbst Tagundnachtgleiche - 21. September - Erntedankfest

Ostara kündigt das Ende der Dunklen Jahreshälfte an. Die Herbst Tagundnachtgleiche kündigt demzufolge das kommende Ende der Hellen Jahreshälfte an. Noch sind Tag und Nacht gleich lang, aber die Tage werden nun kürzer und kälter. Bald wird Großvater Winter mit der Greisin über das Land wandern und alle, die nicht stark genug sind, in das Schattenreich nehmen. Aber die Herbst Tagundnachtgleiche ist kein Tag des Schreckens. Hexen wissen, dass Leben und Tod wie zwei Seiten einer Münze sind. Sie wissen, dass sie den Winter und den Tod nicht zu fürchten haben. Das Hauptthema der Herbst Tagundnachtgleiche ist die Ernte und Dankbarkeit für alles Gute, das die Götter in diesem Jahr beschert haben.

Rituale werden in der ganzen Welt gefeiert

Rituale finden immer noch in der ganzen Welt statt, wie z.B. Voodoo-Rituale, die in Westafrika zu bewundern sind. (Voodoo-Ouangas, Gads, Mojos, Voodoo-Feuer-Rituale und Donnerstein Anwendungen)