Meditation

 

Die meisten Menschen, die von sich behaupten, sie würden meditieren, träumen in Wirklichkeit nur vor sich hin, ein Zustand in den man leider sehr leicht hineingerät. Bei untrainierten Menschen stellt sich nur über eine starke Emotion eine gewisse, gleichbleibende Konzentration ein. Auch Schmerz oder andere extreme äußere Reize können zu einer hohen Konzentration eben auf diesen Reiz führen, es ist gleichsam so, als ob alles andere um einen herum in den Hintergrund gedrängt wird.

Warum als sich die Mühe machen und lernen sich zu konzentrieren und zu meditieren? Über die Meditation gelangt man zu spiritueller Macht, zu Friede und zu Freude. Konzentration ist ein unabdingbares muss für jede magische Arbeit und ist auch sonst im Alltagsleben eher förderlich als hinderlich. Die Haltung in der Meditation scheint ein Schlüssel zu sein. Es ist wichtig, eine Position einzunehmen, die sowohl bequem ist und leicht einzunehmen. Es sollten keine Schmerzen auftauchen, auch wenn man länger in dieser Position bleibt. Wir sind nicht daran gewöhnt im Lotussitz zu sitzen, sondern sollten eine für uns typische Position einnehmen. Steht's sollte man aber auf einen aufgerichteten, geraden Rücken achten. Der zweite Schlüssel ist Entspannung. Wir müssen ganz bewusst alle Verspannungen angehen und sie beseitigen, ehe wir mir der Meditation beginnen. Bei der Meditation selbst sollte man die Augen geschlossen halten. Des Weiteren ist eine bestimmte Atemtechnik förderlich, da sie den Entspannungsprozess vertieft.

Beim einatmen zählt man langsam bis vier, stoppt das atmen solange man bis zwei zählt und atmet wieder, während man bis vier zählt aus, um das atmen wieder zwei Sekunden zu unterbrechen. Beim Anhalten des Atmens, sollte dies ohne Gewalt geschehen. Es wird steht's in den Bauch geatmet. Nach einiger Zeit des Übens, entfällt die Zählerei, da sich der Körper dem Rhythmus angepasst hat. Bei Weiterentwicklung dieses Rhythmusses werden früher oder später gewisse körperliche Empfindungen auftreten. Die erste Empfindung ist ein prickelndes Gefühl im ganzen Körper. Parallel dazu tritt eine schwer zu beschreibende kräuselnde Empfindung im Zwerchfellbereich auf. Dieses Gefühl dehnt sich dann langsam auf den Körper aus, der scheinbar zu vibrieren beginnt. Sollten sich während der Atmung eine Starre oder ein verkrampfen der Finger einstellen, so muß man sofort mit der Übung enden!

Man sollte mindestens einmal täglich für anfänglich 5 Minuten meditieren, und das dann langsam bis zu 30 Minuten steigern. Optimal wäre es, zweimal täglich (morgens und abends) zu meditieren.

In der Meditation soll man einen Gedanken beibehaltend alle Assoziationen und Verbindungen um diesen Gedanken erarbeiten und festhalten. Dazu ist ein Kassettenrecorder bestens geeignet.

Wie gelangt man aber nun in dem Zustand der oben beschrieben wird? Eine Methode ist das Mantra, welches aus einem Satz, oder aus einem schlichten Wort bestehen kann, daß man sich immer wieder in Gedanken vorsagt. Dadurch wird im Lauf der Zeit ein automatisierter Vorgang erreicht, der unsere Konzentration bewusst einschaltet.

Eine andere, von mir angewandte Methode ist etwas schwieriger, aber führt schneller zu guten Ergebnissen. Die Übung teilt sich in zwei Phasen. Eine während des Einatmens und eine während des Ausatmens. Bei jedem Einatmen konzentriert man sich bewusst auf die Luft, die in die Lungen strömt, ohne dabei zu denken. Beim Ausatmen zählt man pro Ausatemvorgang im Geiste eins weiter. Ist man mit dem Zählen bei 10 angelangt, so beginnt man beim nächsten Ausatemvorgang bei 1. Ist man zu unkonzentriert, so stoppt das Zählen, und man geht anderen Gedanken nach. Ist man zu sehr auf das Atmen konzentriert, so zählt man über die 10 hinaus. In beiden Fällen sollte man dann, ohne Bewertung zur Übung zurückkehren.

Die Folge längerer Konzentration kann das Gefühllos werden bestimmter Körperbereiche bewirken.

Um in der Magie und okkulten Arbeit erfolgreich zu sein, muß man das eigene Ich ausschalten. Im Schlaf geschieht dies ohne unser zutun, doch verlieren wir auch die Kontrolle über unseren Geist. Durch Konzentration kann man sich nun aber dazu erziehen, alles Denken auf einen einzigen Punkt zu bündeln - und es schließlich völlig loszulassen. Diese Übung zielt also darauf ab, unser Denken, bewusst völlig einzustellen und ebenso nach belieben mit dem Denken wieder zu beginnen. Dies ist das höchste Ziel der Meditation und ist verbunden mit der Einswerdung mit dem Göttlichen.

Das man auch in Bewegung meditieren kann hatte ich immer für unmöglich gehalten, aber ich wurde eines besseren belehrt. Die Meditation "No Dimension" oder "No Direction" (im Handel gibt es Kassetten mit der dazugehörigen Musik) erreichen den Zustand des nicht Denkens ebenso. Ich habe diese Methode des Öfteren in einer Gruppe geübt und nach anfänglichem Muskelkater (die Meditation dauert fast 45 Minuten) sehr schnell das gewünschte Ergebnis erreicht.